Vorsicht, Kinder!
17 kindergroße Figuren säumen seit Neuestem die Ortsstraßen von Sebbeterode. Ziel: An Auto- Motorrad-, Schlepper- und Lkw-Fahrer zu appellieren, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. „Anlass waren mehrere Anfahr-Schäden an Häusern, Zäunen und Scheunen. Einige Male stand es auch kurz davor, dass jemand angefahren wurde“, so Reinhard Dehnert, Initiator der Aktion. Versuche, über den Ortsbeirat sowie als Privatperson temporeduzierte Zonen in Sebbeterode einrichten zu lassen seien aufgrund bestehender Verwaltungsbestimmungen von der Gemeinde Gilserberg und von Hessen Mobil abgelehnt worden. „So kam die Idee auf, selbst aktiv zu werden und die Verkehrssicherheit im Ort durch eigene Maßnahmen zu erhöhen.
Die Genehmigung dazu erhielten die Sebbeteröder während eines Ortstermins mit Hessen Mobil. „Dort hatte man bereits positive Erfahrungen mit an Gefahrenpunkten aufgestellten Kinderfiguren gesammelt“, berichtet Dehnert.
Mit seiner Idee stieß Dehnert bei den jungen Eltern im Dorf prompt auf positive Resonanz. Mehrere Male traf sich die Gruppe im Pfarrsaal, um die Kinderfiguren, auch „Streeetbuddys“ genannt, ganz nach dem eigenen Geschmack und in liebevoller Detailarbeit mit Acrylfarbe zu bemalen. Reinhard Dehnert und Jonas Hoffmann hatten die 1,20 Meter hohen Kinderfiguren aus Holz und Blech zuvor ausgeschnitten. Im Rahmen eines kleinen Grillfests am Spielplatz wurden die die Figuren im Ort aufgestellt – vor jedes Haus, in dem ein Kind wohnt.
Mehr als ein Dutzend Eltern übernehmen für die Straßenfiguren eine Patenschaft und beteiligten sich auch finanziell an der vom Ortsbeirat unterstützten Aktion.
Dies kommt auch bei der Gemeinde Gilserberg gut an. „Wir begrüßen die Aktion, um die Verkehrssicherheit im Ort zu erhöhen – vielleicht hat es auch eine Signalwirkung und andere Ortsteile lassen sich davon inspirieren“, so die Gemeindeverwaltung.
Autorin:Kerstin Diehl