Der Klimawandel verändert den Wald, die Schäden sind nicht immer sofort sichtbar. HessenForst pflanzt den Wald von Morgen.

In den Wäldern des Forstamts Kirchhain hat der Klimawandel (nicht immer) sichtbare Spuren hinterlassen. In Folge der großen Hitze und Trockenheit der letzten Sommer sind viele Bäume vertrocknet oder so stark geschwächt, dass sie Schädlingen kaum widerstehen können. Besonders die in Hessen weit verbreitete Buche leidet unter dem Wassermangel. „Man sieht den Bäumen auf den ersten Blick nicht immer an, dass sie absterben“ so Gandalf Krüger, Produktionsleiter vom Forstamt Kirchhain. Er ergänzt: „Wir schauen ganz genau hin. Viele einsturzgefährdete Bäume konnten wir bereits im Sommerund Herbst identifizieren. Bei anderen Bäumen müssen wir den Laubaustrieb abwarten, um festzustellen, ob diese noch überlebensfähig sind.“

Den Waldbesitzern bleibt dann nur, die geschädigten Bäume zu fällen. Blieben sie stehen, müssten Wege und Wälder für Erholungssuchenden gesperrt werden. Der Aufenthalt unter den absterbenden Bäumen wäre zu gefährlich. Das Zusammenspiel von Insekten und Pilzen sorgt dafür, dass insbesondere Buchen innerhalb weniger Wochen nach Auftreten der ersten sichtbaren Schäden, einsturzgefährdet sind. „Jeder, der sich unter absterbenden Bäumen aufhält, begibt sich in Lebensgefahr“ so Krügerweiter, „das gilt natürlich auch für die Menschen, die im Wald arbeiten.“

Um die Wälder zu stärken, werden im Forstamtsbereich Baumarten, die mit Trockenheit besser zurechtkommen, gepflanzt. „Wir ergänzen die Baumartenvielfalt und streuen damit das Risiko“ sagt Krüger. Dieses Jahr plant das Team vom Forstamt Kirchhain die Pflanzung von etwa 190.000 neuen Eichen, Douglasien und Lärchen auf einer Fläche von mehr als 40 Fußballfeldern. Die Förster schauen sich jede Fläche an und entscheiden ob, wann und wieviel gepflanzt werden muss. Ein erfolgreiches Aufwachsen der angelegten Kulturen hängt nicht nur vom Regen der nächsten Wochen und der Mäuse-und Insektenpopulation ab. Forstpflanzen stehen nur begrenzt zur Verfügung und werden im ganzen Land stark nachgefragt. HessenForst setzt nur hochwertiges, zertifiziertes und zugelassenes Pflanzmaterial ein. „Immerhin legen wir jetzt den Grundstein für mindestens die nächste Waldgeneration. Unsere Enkel werden uns danken, dass wir heute auf Qualität setzen“ ergänzt Krüger.

Am 25.04. stehen der Wald und die Bäume und ihre Erhaltung im Fokus. Krüger lädt Waldbesucher ein, sich auch vor Ort ein Bild zu machen. „Wir freuen uns über das große Interesse am Wald und an unserer Arbeit. Sollten Sie auf Absperrungen treffen, gehen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit bitte nicht weiter. Wegen der teilweise sehr schnell verlaufenden Zersetzungsprozesse geschädigter Bäume besteht im Wald generell ein höheres Risiko. Meiden Sie Bäume, die Absterbeerscheinungen in der Krone und am Stamm aufweisen.“