Im Rahmen der IKEK-Sitzungen im Sommer 2019 ging es natürlich auch um das Thema Tourismus. Und da kam man selbstverständlich sehr schnell aufs Wandern im Hochland. Um den viele Überlegungen in der verschiedenen Planungssitzung auch Taten folgen zulassen, sprach Gerlinde George aus Sachsenhausen andere Teilnehmer an. Schnell war eine Gruppe von Interessierten beisammen die bereit waren sich diesem Thema anzunehmen. Weitere Wanderbegeisterte wurden angesprochen, und so war am Ende fast jeder Gilserberger Ortsteil vertreten.
„Die im Hochland, die haben was zu bieten“
Man trug Wanderungen und Spaziergänge zusammen, diskutierte die optimale Routenführung und erfasste die besprochenen Strecken anschließen auf einer Online-Karten Plattform. Und natürlich machten man sich auch Gedanken darum welche Wanderungen, in den Ortsteilen die nicht personell in der Gruppe vertreten waren, sinnvoll und schön wären. Denn eines war allen von Anbeginn an klar: Wenn jeder Ortsteil nur 2 Wanderungen „beisteuern“ würde, hätten wir im Hochland schlagartig weit über 20 attraktive Wandungen beisammen. Gemeinsam wäre das Hochland groß.
Neben den Wanderouten machten sich die Mitglieder der Gruppe auch Gedanken zum Thema „Lieblingsplätze im Gilserberger Hochland“. So gelang es, für jeden Ortsteil einen Lieblingsplatz zu finden und festzulegen. Und auch hier wurde die Orte, die nicht in der Gruppe vertreten waren berücksichtigt. So wurden in diesen Fällen die Ortbeiräte befragt, die sich wiederum in ihren Heimatdörfern abstimmten. Unterstützt durch Bürgermeister Barth und umgesetzt durch Anna-Luise Plock, wurden die Anträge zu Förderung von 12 Wellenliegen für die Lieblingsplätze auf den Weg gebracht.
So unterschiedlich und doch so konstruktiv, so ist die Arbeit der Gruppe wohl am besten zu beschreiben. Verschieden Meinungen und Respekt vor den Meinungen der Anderen prägte das Arbeitsklima der Gruppe. Denn die ganze Gruppe war von dem Geist gemeinsam etwas zu schaffen, dass das Hochland verbindet und auch das nach Außen zeigt: „Die im Hochland, die haben was zu bieten!“, getrieben.
Ein Wanderwegenetz mit über 330 Kilometern
Und so gelang es 26 Wanderouten mit einer Gesamtlänge von über 330 km zu erarbeiten und zu kartographieren. Wie geplant und erhofft trug jeder Ortsteil seinen Teil dazu bei, ein Wanderwegnetz zu schaffen, das in der Region und darüber hinaus seines Gleichen sucht.
Das Größte Projekt der Arbeitsgruppe war dabei die Planung des „Hochlandsteiges“. Die Idee schlummerte schon ein paar Jahre auf dem PC. Nun wurde sie wiederbelebt um bildet das Flaggschiff der Wanderwege im Hochland. Mit 82 Kilometern Länge, und einer zu bewältigenden Höhendifferenz von über 1.300 Metern, hat das Hochland einen Wandersteig der direkt nach dem Kellerwaldsteig zu den absoluten Wander-Highlights in Nordhessen gehört. Von der Attraktivität und Abwechslungsreiche, liegt er sogar vielleicht noch vor seinem großen Bruder. Denn neben viel Landschaft, mit kühlen Wiesengründen, sonnigen Waldrändern und den Höhen des Jeust, führt er auch durch jeden Ortsteil unserer Hochland Gemeinde, kommt vorbei an unseren Lieblingsplätzen und den besonderen Orten in unseren Dörfern. Besser kann man das abwechslungsreiche Hochland nicht erkunden.
Das Hochland hat jetzt seinen eigenen Wandersteig
Die Wanderung auf dem Hochlandsteig kann von jedem Ortsteil aus begonnen werden, Startpunkt mit Parkmöglichkeiten sind bei den Planungen natürlich berücksichtigt worden. Um den Steig hier vorzustellen, starten wir exemplarisch in Sebbeterode. Im Tal überqueren wir die B3 und wandern hinauf um den Hundskopf in Richtung Schönau. Hier haben wir einen offenen Blick nach Westen, über Schönau, Moischeid und Gilserberg. Weiter geht es zum Schlossberg, vorbei an der Ruine und hinab ins kühle Gilsatal. Von hier folgen wir der Norde nach Schönstein und hinauf zum Jeust. Tolle Fernblicke in Richtung Landsburg entschädigen für die Anstrengungen des Aufstieges. Am Gipfel angekommen, öffnet sich der Blick in Richtung Frankenberg und die Schutzhütte lädt zu einer längeren Pause ein. Nun geht es wieder hinab. Moischeid ist das Ziel. Durch den Ort und vorbei am Schwimmbad geht es ins Feld und durch den Baumgarten nach Gilserberg. Vom Aussichtspunkt oberhalb von Gilserberg hat man einen tollen Blick in Richtung Osten. Nun führt die Wanderung hinunter in den Ort. In Gilserberg wird die B3 gequert um auf dem Molkeberg zu kommen. Wieder entlohnen tolle Aussichten, bei guter Sicht bis Homberg, für den Aufstieg. Das nächste Ziel ist Heimbach. Über die „Hohe Warte“ vorbei am Steinbruch geht es durch den Hochwald nach Heimbach. Natürlich wird hier die Burg umrundet, bevor es weiter im Wald nach Lischeid geht. Nach dem Lischeid durchquert ist, geht es ins Tal zu den Mühlen und von hier hinauf nach Winterscheid. Über sonnige Pfade geht es weiter bergauf hin zur Kalten Hainbuche. Die Schwalm und das Marburger Land im Blick, beginnt der Abstieg nach Itzenhain und weiter nach Bellnhausen. Durch die Felder geht es im sonnigen Tal weiter nach Appenhain, bevor es wieder bergauf geht. Der Höhenzug oberhalb von Sachsenhausen ist das nächste Ziel. Denn hier locken tolle Fernblicke über die ganze Schwalm bis hin zum Knüll.
Nach dem Genuss des Panoramas geht es hinab nach Sachsenhausen um im Anschluss die Kühle des Katzbachtales zu genießen und neue Kräfte für den Aufstieg nach Sebbeterode zu sammeln. Nach einer tollen Wanderung über den Teufelsberg ist Sebbeterode erreicht und der Hochlandsteig erwandert.
So soll es weitergehen
Der Hochlandsteig und alle anderen Wanderungen sollen nun nach und nach auf Outdooractive.com und Koomot.de veröffentlich werden. Auch die Markierungen der Wege mit einheitlichen Kennzeichnungen die zeigen, dass man da im „Wanderbaren Hochland“ unterwegs ist, sind schon in der Planung. Und vielleicht entsteht daraus ja noch mehr, was man da „Draußen im Hochland“ so alles machen kann.
Das Team heute und morgen
Die bisherigen Mitglieder der Arbeitsgruppe Tim Dehnert, Karl Führer, Gerlinde George, Richard George, Michael Hickmann, Petra Kogel, Bettina Köhler, Heinrich Kunze, Jens Mattheis, Heinrich Kunze, Steffen Nordmann, Herbert Schneider, Stefan Saiz, Jens Schömann, Hans-Georg Trümner, Heinrich Wickert und Günter Zankel freuen ich über jeden der in Zukunft, ganz gleich in welchem Umfang, mitmachen möchte.