Rebhuhn-Projekt bittet um Unterstützung
Rebhühner im Familienverband „Kette“ suchen nach kurzem Flug laufend die Deckung (Foto: Andrea Imhäuser)
Als einst häufigste Feldvögel sind Rebhühner heute bei uns zu seltenen Bodenbrütern geworden. Das hessische Feldflurprojekt im Schwalm-Eder-Kreis bemüht sich, durch gezielte Verbesserungen des Lebensraumes und umfassende Informationen über die Lebensweise und Bedürfnisse der Art um die Erhaltung des heimischen Rebhuhn-Besatzes.
Lebensraumverbesserungen durch viele Akteure
Viele Landwirtinnen und Landwirte haben in den vergangenen Jahren für unsere Feldhühner besondere, mehrjährige Blühflächen angelegt. Die Projekt-Kommunen (Borken, Bad Zwesten, Jesberg, Neuental und Gilserberg) haben auf Ihren Wegen und Flächen ihren Mäh- und Mulch-Rhythmus deutlich herabgesetzt und zeitlich nach hinten verschoben um die Bodenbrüter zu schonen. Auch viele weitere Bodenbrüter wie Insekten, Feldlerchen, Wachteln und Feldhasen freuen sich über diese besonderen Blühflächen und die Rücksichtnahme.
Das erfreuliche Ergebnis dieser Bemühungen kann man aktuell mit etwas Glück beim Spaziergang in der Feldflur antreffen, denn im Juni und Juli sind die Jung-Rebhühner geschlüpft. Die meisten Felder sind inzwischen längst abgeerntet und man kann die Hühner jetzt deutlich leichter entdecken.
Meist unverhoffte Begegnungen
Meist trifft man ganz unverhofft auf die perfekt getarnten Tiere und erschreckt sich sehr, weil man sich unbewusst genähert hat und sie plötzlich mit laut surrendem Flügelschlag vom Boden auffliegen. Auch die Rebhuhn-Küken können inzwischen schon sehr gut fliegen und sind von den Eltern kaum noch zu unterscheiden. Die Feldhühner bringen nur schnell etwas Abstand zwischen sich und die Störung und landen nach kurzem, niedrigen Flug wieder gut versteckt am Boden um sich sich zu Fuß flink laufend weiterzubewegen.
Unterstützung zum Rebhuhn-Monitoring
Alljährlich wird im Projektgebiet eine fortlaufende Zählung der Rebhühner und Überprüfung des Bruterfolges durch einen heimischen Ornithologen durchgeführt, dies dient in erster Linie der Kontrolle der Wirksamkeit der umgesetzten Lebensraumverbesserungen. Aus der Erfahrung der vergangenen Jahre ist es zusätzlich stets sehr hilfreich, auch Meldungen aus der Bevölkerung mit einzubeziehen, um das Gesamtbild zu vervollständigen.
Wenn auch Sie in letzter Zeit Begegnungen mit Rebhühnern hatten, geben Sie Ihre Sichtung bitte mit Anzahl der Tiere, Ort und Datum weiter an die Projektkoordinatorin des Feldflurprojektes zum Rebhuhnschutz – oder konnten Sie mit ganz besonderem Glück gar ein Foto schießen oder ein kurzes Handy-Filmchen aufnehmen?
Weitere Landwirtinnen und Landwirte, die sich durch die Anlage von mehrjährigen, strukturierten Blühflächen am Rebhuhn-Projekt beteiligen möchten, sind ebenfalls herzlich willkommen und melden sich gern über unten stehenden Kontakt!