Klaus Böse wurde für 60 Jahre Ehrenamt ausgezeichnet
Gilserberg – Das sechzigste Dienstjubiläum ist eins, das nur sehr wenige feiern können. Sechzig Jahre im Ehrenamt ist etwas, das erreichen die wenigsten. Klaus Böse setzt sich seit 60 Jahren im öffentlichen Dienst ehrenamtlich für seine Mitmenschen in Gilserberg ein. Völlig zurecht wurde er dafür ausgezeichnet.
Bürgermeister Rainer Barth (links) und Direktor des Amtsgerichts Philipp Zmyj-Köbel (rechts) gratulieren Klaus Böse zu 60 Jahren Ehrenamt. (Autor und Fotograf: Philipp Knoch)
„Eigentlich hatte ich mit der Feuerwehr nie was zu tun“, er sei eher zufällig an den Posten des Gerätewarts in der neu gegründeten Feuerwehr Itzenhain gekommen“, sagt Böse im Gespräch. Er war neu im Dorf, wollte sich einbringen und wurde von seinem Schwiegervater überredet, zur Feuerwehr zu gehen, so stellt es Böse da. Auf den Posten des Ortsbrandmeisters verhalf ihm wieder der Zufall. „Der gewählte Ortsbrandmeister schmiss noch im Gründungsjahr 1964 hin, ich wurde sein Nachfolger“, erklärt Böse.
Böse fand Gefallen an seinem Job, nach der Gebietsreform wurde er 1974 Brandmeister der gesamten Gemeinde Gislerberg. Diesen Posten bekleidete er bis Ende 2000. Zudem war er kurz Beigeordneter in Itzenhain und nach der Eingemeindung in der Großgemeinde Gilserberg. Aber: „Politik ist nicht mein Geschäft“, meint Böse heute, schnell zog er sich wieder zurück. Klaus Böse war zudem 37 Jahre in seinem Betrieb im Personalrat engagiert.
Neben seinen Ehrenämtern in Feuerwehr und Politik gehörte Böse seit der Gründung 1975 dem Ortsgericht Gilserberg II an. Seit 1996 ist er Ortsgerichtsvorsteher für die Ortsteile Lischeid, Appenhain, Heimbach, Itzenhain und Winterscheid. Böse kann nur vermuten, warum er so lange das Ehrenamt inne hat. „Ich glaube die Bevölkerung vertraut mir, sie wissen dass ich keine Geheimnisse weitererzähle“, mutmaßt der Fischzuchtmeister. „Und auf einmal waren es 60 Jahre“, fügt er hinzu.
Philipp Zmyj-Köbel, Direktor des Amtsgerichts Schwalmstadt, zudem das Ortsgericht Gilserberg II gehört, lobte Böse für seine langjährige, tadellose Arbeit. „Es gab nie was zu beanstanden, dass sind wir aus anderen Ortsgerichten so nicht unbedingt immer gewohnt“, sagt Zmyj-Köbel. 60 Jahre Ehrenamt, das sei außergewöhnlich: Ich glaube nicht, dass das mehr als eine Hand voll Menschen in Hessen von sich behaupten können“; vermutet der Direktor.
Bürgermeister Rainer Barth lobte Böse ebenfalls in den höchsten Tönen. „Er ist im Hochland eine Institution, hat eine ganz natürliche Autorität“, erzählt Barth. Wenn Böse spreche, hörten ganze Festzelte gespannt zu. „Er wird als Person unheimlich geschätzt, wir als Gemeinde sind froh und dankbar, dass wir ihn haben“, sagt der Bürgermeister.
Ordentlich, Anständig, Ehrlich, das habe Klaus Böse in seinem Ehrenamt immer sein wollen. „Und ich hatte immer Spaß an dem, was ich gemacht habe“, berichtet Böse zu seinem Dienstjubiläum. Seinen Abschied hat der Rentner inzwischen terminiert. „Nach Ablauf der Legislaturperiode in 2026 ist endgültig Schluss“, da ist er sich sicher.