Kirchliche Nachrichten WandbilderDSC 0030
Wandbilder mit biblischer Inschrift (von links) Heinrich Fenner, Hans Kummer, Reinhold Drescher (Friedhofsausschuss) und Pfarrer Norbert Graß.

Es ist bereits einige Jahre her, dass Heinrich Fenner im thüringischen Bad Frankenhausen Wandbilder mit biblischer Inschrift – so genannte Schreine - entdeckt hat. Das Bild vom Bild ließ ihn nicht los. „So etwas müsste man nachmachen“, sagte er sich – und setzte die Idee nun um. Nicht in Bronze, wie am Friedhof in Frankenhausen, sondern in Holz. Das Material ist ihm von Kindesbeinen an vertraut. „Mein Vater und Großvater war Zimmermann, meine Mutter stammte aus einer Schreinerei“, so der 78-Jährige, der selbst Maler lernte.

Drei Wochen lang widmete er sich mit Hammer, Meißel und Hobel jeden Tag den Wandbildern, die nun neben dem großen Kreuz in der Friedhofshalle Gilserberg ihren Platz haben. „Es war eine richtig schöne Zeit, man ist jeden Tag mit einer Aufgabe aufgestanden“, so Fenner. In die Grundplatte aus Zwetschgenholz meißelte er die beiden Verse aus Psalm 90: „Herr, Du ist unsere Zuflucht für und für“ (Vers 1) sowie „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen“ (Vers 12). Letzterer sei ihm besonders wichtig, sagt der Gilserberger: „In unserer heutigen schnelllebigen Zeit wird das oft ganz vergessen - Viele denken, sie leben ewig.“

Kirchliche Nachrichten Wandbilder DSC 0037

Die Rahmen der beiden Wandbilder fertigte Fenner aus Kirschholz. Die Flügel zum Zuklappen der Inschrift habe er hinzugefügt, für alle Fälle: „Wer die Friedhofshalle nutzt, aber mit Bibelsprüchen nichts am Hut habe, kann die Inschriften einfach zuklappen.“ Wenig Überzeugungsarbeit war beim Gilserberger Friedhofsausschuss nötig, der sich auf Anhieb begeistert zeigte und über die neuen Wandbilder für die Friedhofshalle freute. „Sie passen prima zu dem großen Kreuz“, so die einhellige Meinung.

(Text/Fotos: Kerstin Diehl)