Die „Hessische Energiespar-Aktion" informiert

Volles Haus in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt/Main: ca. 350 hessische Energieberater, darunter Architekten, Ingenieure, Schornsteinfeger, Handwerksmeister, kommunale Mandatsträger sowie Vertreter regionaler Unternehmen konnte Werner Eicke-Hennig, Projektleiter der „Hessischen Energiespar-Aktion" am 19. November 2015 im großen Saal der Deutschen Nationalbibliothek willkommen heißen.

Energie-Sparaktion-PM47 Volles Haus beim 12. Hessischen Energieberatertag November 2015

Auch der 12. Hessische Energieberatertag 2015 griff wieder viele interessante Themen auf. Die Wirtschaftlichkeit der Wärmedämmung für Vermieter wurde ausführlich abgehandelt. Das Ergebnis sowohl der Praktiker als auch der Modellrechnungen: Die heutigen energetischen Sanierungsstandards können mit Mieterhöhungen um 1,00 EURO pro qm und Monat erzielt werden, wobei eine Rendite für den Eigentümer um 3 Prozent anfällt. Ein weiterer Programmpunkt: Die Energieeffizienz von 66 Wärmepumpen im Rahmen einer Langzeituntersuchung unter realistischen Betriebsbedingungen.

Vorgestellt wurde auch der Stand des Dämmstoffrecyclings. Das Fraunhofer-Institut für Verpackung und Verfahrenstechnik überraschte dabei mit einem entwickelten Verfahren für Polystyroldämmstoffe. In Kürze wird eine industrielle Anwendung zur Verfügung stehen, mit der Polystyrolabfälle und -abbruch an der Baustelle verflüssigt werden kann und in nachgelagerten Aufbereitungswerken von mineralischen Anhaftungen und Schadstoffen gesäubert werden kann. Dann steht es wieder als Polymer zur Verfügung, das erneut aufgeschäumt werden kann. Dies alles klappt bereits in einer Probeanlage im Labormaßstab und wird bedeuten, dass der Dämmstoff Polystyrol über Jahrhunderte genutzt werden kann. Erste Recyclingplatten sind bereits getestet und haben die Qualität von Neuware.

„Bei allen Dämmstoffen gleich welcher Art beginnt jetzt die Suche nach Recyclinglösungen und alle sind auf einem guten Weg. Wenn die langlebigen Dämmstoffe aus dem Abbruch von Gebäuden in größerer Menge in einigen Jahren zurückkommen, wird die Branche vorbereitet sein", so Programmleiter Werner Eicke-Hennig.

Gestartet wurde die Fachveranstaltung allerdings mit der Premiere des neusten HESA-Info-Film „Althaus ist Kalthaus – Von der Massiv- zur Dämmbauweise".

Ein Anlass, diesen 35-minütigen Film über die Dämmbauweise zu produzieren, war die in letzter Zeit harsche Kritik, welcher sich die Wärmedämmung, besonders die Wanddämmung mit Polystyrol, ausgesetzt sah: Dämmung bringe nichts, rechne sich nicht, verursache Schimmel und gelte sogar als Brandbeschleuniger! Der Film geht diesen Argumenten unvoreingenommen nach, und möchte der Frage auf den Grund gehen: ist diese Kritik an der Dämmung zur Energieeinsparung berechtigt oder nicht. Dazu ist das Filmteam über ein Jahr (Herbst 2014 bis Herbst 2015) in Deutschland und Österreich unterwegs gewesen. Unumstößliche Erkenntnis des Filmes ist: Die Wärmedämmung eines Gebäudes wirkt! „Wärmedämmung ist eine der wenigen Energiespartechniken, auf deren Wirkung wir uns verlassen können. Sie stellt deshalb einen Grundpfeiler der Energiewende dar. Es ist ein Glück, dass wir sie haben", sagt Werner Eicke-Hennig, der Drehbuchautor des Filmes. Oder mit den Worten eines der Hauseigentümer nach dem ersten Winter über den Erfolg: „Da gibt es keinen Zweifel".

Der Film ist unter info@energiesparaktion.de kostenlos bestellbar.

Informationen zur „Hessischen Energiespar-Aktion" unter www.energiesparaktion.de.

Informationen zum Förderangebot bietet der „Förderkompass Hessen" unter www.energieland.hessen.de.

Informationen zum Energieberatungsangebot der Verbraucherzentrale Hessen unter www.verbraucher.de.

Die „Hessische Energiespar-Aktion" ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.