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Seit mehr als zwei Jahrzehnten pflegt die Hochlandgemeinde freundschaftliche Bindungen mit Rocheservière in der Vendée, unweit vom Atlantik. Nun wurde in Gilserberg das 20-jährige offizielle Jubiläum der beiden Gemeinden gefeiert. Bürgermeister Rainer Barth begrüßte seinen französischen Freund und Amtskollegen Bernard Dabreteau, der eine 26-köpfige Delegation leitete, im Dorfgemeinschaftshaus in Schönau am Tag des Himmelfahrtsfestes. Mit dabei waren die stellvertretende Bürgermeisterin, Madame Martine Fauchard und 14 Kinder und Jugendliche, unter ihnen eine Abordnung des Kindergemeinderates von Rocheservière. Für das Wochenende hatten die Hochländer ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.

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Bei einem Rundgang durch Gilserberg am Freitagvormittag waren die Schule, das Jugendbüro und der Jugendraum wichtige Stationen.

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Am Ehrenmal in Gilserberg legten die beiden Bürgermeister einen Kranz nieder und gedachten fast 100 Jahre nach Ende des 1. Weltkrieges der gefallenen Soldaten beider Gemeinden. Die beiden Bürgermeister Bernard Dabreteau und Rainer Barth erinnerten an die verstorbenen Gründungsmitglieder der Partnerschaft und nannten stellvertretend für alle, die von uns gegangen sind, Gérard Dugast, Ernst Thiel und Klaus Spanknebel. Die Freiwillige Feuerwehr Gilserberg unter Leitung von Gemeindebrandinspektor Markus Böse stellte eine Ehrenwache und ein deutsch-französischer Posaunenchor sorgte für die musikalische Umrahmung. An der Schule pflanzten die beiden Bürgermeister unter Mithilfe der Abgeordneten des Kindergemeinderates einen Apfelbaum, für den das 1. Schuljahr der Hochlandschule die Patenschaft übernommen hat. Herr Gunnar Trus aus Jesberg hatte zusammen mit seiner Frau für den Baum ein Schild entworfen und gespendet. In einer ernsten und auch gleichwohl humorvollen Ansprache drückte er die Hoffnung aus, dass der Baum sowie die Freundschaft zwischen Gilserberg und Rocheservière weiter wachsen und Früchte bringen werde.

Für den Freitagabend hatte Bürgermeister Rainer Barth die Gäste, Gastgeber und Mitglieder der politischen Gremien zu einem Empfang in das Rathaus eingeladen. Bernard Dabreteau überreichte Rainer Barth die Ehrenmedaille von Rocheservière und eine Skulptur der Europa. Der Gilserberger Bürgermeister revanchierte sich mit einer von der Winterscheider Künstlerin Gerlinde Vestweber geschaffenen Gemäldereihe zum Gilserberger Hochland in Erdfarben. Herr Barth dankte auch Pascale Chappuis und Herbert Scheider aus Moischeid, aus deren persönlicher Freundschaft die Partnerschaft hervorgegangen ist und all denjenigen, die sich in den vergangenen Jahren für den Erhalt der Partnerschaft eingesetzt haben. Stellvertretend nannte er den ehemaligen Bürgermeister und Ehrenbürgermeister Lothar Vestweber und den langjährigen Vorsitzenden des Heimat-, Kultur- und Geschichtsvereins, Heinrich Steinbrecher. Bürgermeister Bernard Dabreteau lud die Hochländer herzlich zum Gegenbesuch nach Rocheservière ein.

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Tränen flossen auch. Dem 10-jährigen Timéo wurde nach der ersten Nacht bei seiner liebevollen Gastfamlie bewusst, dass er quasi mutterseelenalleine 1200 km von zu Hause fort war, und er weinte bitterlich. Die beiden Jugendbetreuerinnen Charlotte Restout und Bettina Range taten ihr Bestes, um ihn zu beruhigen und nach einem Nachmittag am Silbersee war die Welt für ihn wieder in Ordnung.

Zum Abschluss machten alle mit Thomas Dippel am Steuer einen Ausflug an den Edersee und genossen ganz im Sinne von Carpe Diem bei einem Picknick am Wasser dessen Romantik und Ruhe, so wie es Marie-Odile aus Rocheservière bemerkte. In Bergfreiheit wurden die Freunde von Schneewittchen Janina und den Sieben Zwergen begrüßt, und für einen Augenblick erschien es, als ob Zwerg Nummer zwei Timéo sei. Am Abend, bei gegrillten Köstlichkeiten im Landgasthof Steller, tobten die Kinder aus Gilserberg und Rocheservière, und mitten drin Timéo, zusammen im Garten, während die Erwachsenen an die gemeinsamen Zeiten dachten und auf die Zukunft mit einem Glas Muscadet tranken.  

Wie formulierte es doch der ehemalige und von uns allen geschätzte und in unseren Herzen und Gedanken weiterlebende Bürgermeister von Rocheservière, Gérard Dugast: Die Freundschaft zwischen Gilserberg und Rocheservière ist ein vielleicht kleiner jedoch tragender Baustein für das Haus Europa.

Dank sei schließlich noch allen gastgebenden Familien im Hochland für die  Aufnahme und Betreuung gesagt. Ebenso gilt der Dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus und im Bauhof für ihre Umsicht, Verlässlichkeit und Perfektion.

Anerkennung gebührt auch den beiden Dolmetscherinnen Frau Nina Knostmann und Frau Monika te Molder.

Bemerkt sei noch, dass die von Gérard Dugast ernannte Garde der Vier Musketiere, Athos, Porthos, Aramis und d´Artagnan wieder reitet und ihren Mann steht.

Schließen möchte ich mit einem Zitat von Bürgermeister Rainer Barth im Rathaus:

Der Besuch der vielen Kinder und Jugendlichen ist ein hoffnungsvoller Schritt in die Zukunft der Partnerschaft zwischen Rocheservière und Gilserberg.